Wohin soll man fahren, wenn man nur zum Ende der Hochsaison Urlaub hat? Italien, Kroatien etc. sind völlig überlaufen, da macht Motorradfahren keinen Spaß. Warum nicht mal wieder Richtung Osten, aber dieses Mal in nördlichere Gefilde. Mel hatte die Idee, wir könnten uns mal die baltischen Staaten ansehen. Den Vorschlag fand ich von Anfang an gut (auch weil vier neue Länderflaggen zur Sammlung hinzukommen würden) und ich machte mich an die Routenplanung.
Auf booking.com fand ich einen Bauernhof im polnischen Pilec, wo wir Auto und Anhänger stehen lassen können. Deshalb wählte ich Pilec als Ausgangs- und Endpunkt für unsere Rundreise. Nachdem meine BMW R 1200 GS und ihre BMW F 650 GS verladen waren, fuhren wir mit dem Hänger los Richtung Nordosten. Am ersten Tag fuhren wir bis Posen und blieben dort in einer kleinen Pension. Am zweiten Tag fuhren wir schließlich auf abenteuerlichen Straßen bis Pilec. Ab Posen wurden Autobahnen oder Schnellstraße rar. Das erste Abenteuer begann schon mit Hänger auf einigen Umleitungsstrecken. Teilweise dachte ich schon, jetzt fällt der Hänger um oder eins unserer Mopeds macht sich selbstständig, so schlecht waren die Straßen. Aber offenbar war alles gut fixiert, sodass wir unbeschadet am Abend ankamen.
Die Betreiberin des Bauernhofes und B&B „Impuls“ ist eine ausgewanderte Holländerin, die neben Polnisch und Englisch auch noch perfekt Deutsch spricht. Das macht es einfach für uns. Wir dürfen wie gehofft Auto und Hänger auf dem großen Grundstück abstellen, die Motorräder finden Unterschlupf in einer Scheune. Die Zimmer sind schön eingerichtet und sauber. Am Abend fahren wir noch schnell nach Pilec, um uns nach erledigten Einkäufen eine Pizza zu genehmigen. Am Abend sitzen wir dann schon zusammen mit der Bertreiberin und einer ihrer Freundinnen vom Ort auf ein Bier zusammen und unterhalten uns in Holländisch-Deutsch-Englisch-Polnischem Kauderwelsch über Gott und die Welt.
Nach 23 Stunden Autofahrt mit Anhänger sind wir froh, dass wir endlich auf die Mopeds umsatteln. Der Autoschlüssel bleibt einfach am Bauernhof zurück und wir starten Richtung Osten. Kaliningrad umrunden wir mit dem Tagesziel Klaipėda in Litauen. Ursprünglich wollten wir durch Russland über die kurische Nehrung nach Klaipėda fahren. Es gab für die Gegend Kaliningrad bis vor kurzem ein 72-Stunden-Visum für Touristen, das günstig und einfach an der Grenze erworben werden konnte. Dank diverser Sanktionen gegen Russland wurde dieses jedoch wieder abgeschafft. Wir hätten also ein reguläres Visum beantragen müssen, mit Pass und Einladung eines russischen Reisebüros. Der Aufwand und die Kosten waren es uns dann doch nicht wert, weshalb wir die russische Enklave umrunden.
Die polnische Landschaft gefällt uns auf Anhieb. Kleine kurvige Straßen und Alleen gesäumt von grünen Wiesen und Hügeln, ab und zu kleinere Wälder. Ehe wir uns versehen verlassen wir Polen schon wieder und erreichen Litauen. Hier ändert sich zunächst nicht viel. Man glaubt die historischen Gemeinsamkeiten Litauens und Polens noch jetzt sehen zu können, auch wenn das wohl mehr Einbildung ist. Jedenfalls bildeten die beiden Länder im Gegensatz zu Lettland und Estland lange Zeit zumindest politisch eine Einheit und wurden teilweise von deutschen Monarchen geführt. Wir schlängeln uns weiter durch die litauische Landgegend, bis endlich die Ostsee vor uns auftaucht. Aus Sicht der baltischen Staaten liegt die Ostsee ja eher im Westen, weshalb sie hier auch den Namen „Westmeer“ trägt. In Klaipėda suchen wir uns den ersten Campingplatz und werfen den Benzinkocher an.
Am nächsten Morgen entscheiden wir uns mit Blick gen Himmel den Regenkombi gleich anzuziehen. Den werden wir in den nächsten Tagen leider auch nicht mehr so oft ausziehen. Am Vormittag bleibt es aber noch trocken und wir fahren entlang der Küste weiter nach Norden. Bereits jetzt bemerken wir, dass diese Küstenstraße nichts mit der Jadranska Magistrala in Kroatien oder der italienischen Amalfiküste gemeinsam hat. Sie ist meist schnurgerade und von Bäumen gesäumt. Der Blick auf die Ostsee bleibt daher meist verwehrt. Noch hoffen wir auf Besserung und machen zur Ablenkung im lettischen Liepāja einen Abstecher ans Meer. Dort findet man nördlich der Stadt zerfallene Bunkeranlagen. Die teils abgespülten Bauwerke verlaufen entlang der Küste auf einer Länge von vier Kilometern. Manche kann man von innen besichtigen, andere liegen im Meer und bilden so eine eindrucksvolle Kulisse. Die Anlagen, die sich auch um die ganze Stadt herum zogen, stammen aus der Zeit von Zar Alexander III., wurden aber auch später von verschiedenen Besatzungsmächten genutzt. Da in Liepāja momentan die Sonne scheint, nutzen wir die Pause für eine Brotzeit, bevor wir uns wieder in die Regenkombis quetschen. Wir fahren weiter bis Ventspils, wo wir einen Campingplatz am Meer finden. Wieder haben wir Glück und es regnet abends nicht mehr. Auch wenn die Ostsee Mitte September schweinekalt ist, müssen wir unbedingt rein. Lange halten wir es aber nicht aus, als Aufwärmung schmeißen wir dann den Grill an und lassen den Abend ausklingen.
Der nächste Tag steht vor allem im Zeichen von viel Regen. Wir fahren weiter die Küste hoch bis zum nördlichen Zipfel bei Kolka. Dort lichtet sich der Wald ein wenig und man blickt über moorähnliche, grün bewachsene Strände auf die Ostsee. Irgendwo sehen wir von weitem eine typisch lettische Kirche und wir halten kurz an, um diese in einer weiteren Regenpause zu besichtigen. Für mich interessanter ist aber fast die angrenzende Wohngegend. Hier scheint kein Reichtum wohnhaft zu sein. Der sowjetisch wirkende Betonblock ist völlig herunter gekommen und dreckig. Bisher hatten wir den Eindruck, dass Litauen und Lettland weitaus fortgeschrittener sind, als manche südlichere Länder im ehemaligen Ostblock. Aber hier sieht man, dass fernab der touristischen Anlaufpunkte doch noch Aufholbedarf besteht. Es ist eben doch nicht alles Gold was glänzt. Wir lösen uns vom Kontrastprogramm und nehmen die lettische Hauptstadt Riga ins Visier. Dort wollen wir mangels vernünftiger Campingplätze eine Nacht in einer Pension verbringen. Die Pension „Two Wheels“ nahe des Zentrums begrüßt vor allem Motorradfahrer in ausgefallen eingerichteten Zimmern. Sehr klein, aber für uns ausreichend und mit einem großen Bad. Wir sind schon früh am Nachmittag in Riga, um den restlichen Tag in der Altstadt zu verbringen. Also marschieren wir los und laufen relativ plan- und ziellos durch Rigas Altstadt. Diese weiß mit zum Teil mittelalterlich wirkenden Gebäuden architektonisch durchaus zu begeistern. Das Regierungsgebäude wird zwar derzeit restauriert, verliert dadurch aber kaum an Herrschaftlichkeit. Auch die verspielten Fassaden der Schwarzhäupterhäuser mit ihren Zinnen machen uns bewusst, dass wir doch einige Kilometer von zu Hause weg sind. Vor allem gefällt mir an Riga die Unaufgeregtheit. Das Leben scheint hier locker von der Hand zu gehen und die Gassen sind nicht mit Touristenströmen überflutet. Wir ergeben uns der „gechilten“ Stimmung und setzen uns in den Außenbereich eines Cafés. Während wir Kaffee schlürfen, geben zwei Bands - eine auf der Straße, die zweite im Café - abwechselnd selbstkomponierte Songs zum Besten. Eine mindestens 70 Jahre alt wirkende Frau mit rotem Kleid und ebenso roten Haaren tanzt im Café zur Musik und begeistert mit ihrer Lebensfreude das gesamte Publikum. Ich kann es mir nicht verkneifen, heimlich ein Video davon zu drehen. Wir bleiben bis spät abends in Riga und kehren erst nach einem Restaurantbesuch zur Pension zurück.
Am nächsten Morgen regnet es wieder und wir beschließen daher eine kleine Routenänderung. Da wir im Dauerregen nicht durch den Osten Estlands fahren wollen und man an der Küste eh nichts von der Ostsee sieht, fahren wir auf direktem Weg nach Tallinn. Die Wetteraussichten für die kommenden Tage versprechen mehr Sonnenschein. Auf der E67 fahren wir weiter nordwärts und schnurstracks zur Hauptstadt Estlands. In Tallinn quartieren wir uns in einer Pension einer russischen Familie ein. Eine Kommunikation ist zwar fast nur mit Händen und Füßen möglich, klappt aber trotzdem. Zwei Nächte verbringen wir in Tallinn, sodass wir ausgiebig Zeit haben die Stadt zu besichtigen. Rein optisch beeindruckt Tallinn mehr als Riga. Die engen Gassen und mittelalterlichen Gebäude machen einen Besuch fast zu einer kleinen Zeitreise. Am Morgen zeigt sich Tallinn noch beschaulich und wir können das Frühstück in der Altstadt ohne Trubel genießen. Ab Mittag wird es dann aber voll. Täglich spucken riesige Kreuzfahrtschiffe zehntausende Touristen aus, die dann einer Reiseleiterin mit Schild folgend die Gassen verstopfen. Wir suchen uns ein Restaurant, das Landeskost anbietet. Wie die typisch estnischen Gerichte heißen, ist mir zwar entfallen, aber Fleisch und Kartoffelbeilagen sind sehr lecker. Irgendwann müssen wir aber wieder hinaus in den Trubel und wir laufen durch die Randbereiche der Altstadt. Hier findet man ebenfalls interessante Sehenswürdigkeiten, wie den Langen Hermann. Dieser ist einer der vier ursprünglichen Ecktürme des mittelalterlichen Schlosses auf dem Domberg. Darüber hinaus sind das Schloss selbst, der Rathausplatz und die Alexander-Newski-Kathedrale nachvollziehbare Touristenmagnete. Reval - wie die Stadt früher hieß - gefällt uns mit seinem skandinavisch-mittelalterlichen Flair sehr, wenn auch die Touristenmassen das Vergnügen ein wenig trüben. Die Wohnhäuser mit ihren bunten Holzfassaden tun ihr Übriges dazu.
Nach zwei Nächten in Tallinn lösen wir uns wieder und brechen Richtung Süden auf. Das Wetter spielt mit und wir genießen die Fahrt über das estnische Inland. Dieses überrascht mit kurvigen Straßen und grünen Landschaften - Fahrspaß pur. Die Straßen sind gut ausgebaut und Verkehr kaum vorhanden, sodass nichts unsere Fahrfreude trübt. Noch geprägt von den Eindrücken der letzten zwei Tage besichtigen an diesem Tag nichts, sondern lassen unsere Mopeds durch die kaum bevölkerte Landgegend Estlands fliegen. Über die E263 fahren wir vorbei an Tartu bis kurz nach Valga, das schon wieder auf lettischem Hoheitsgebiet liegt. Wir erreichen einen Campingplatz, der als solcher kaum erkennbar ist. Es handelt sich in erster Linie um einen Bauernhof. Der Sohn des Besitzers erspäht uns und gerade als wir abdrehen wollen winkt er uns herbei. Nach einem Blick auf unser Kennzeichen begrüßt er uns in deutscher Sprache und zeigt uns den doch vorhandenen und schönen Campingplatz hinter dem Haupthaus. Hier bleiben wir und schmeißen wieder mal den Grill an.
Am nächsten Tag stehen wieder Besichtigungen an. Vorbei an Riga führt uns unsere Reise zunächst zum Rundāle Pils (Schloss Rundale) im Süden Lettlands. Es handelt sich um ein Barockschloss, dass dem Schloss in Versailles nachempfunden ist. Imposant wirkt es auf uns bei erster Annäherung mit dem Motorrad. Wir erwerben zwei Eintrittskarten - mit Fotografiegenehmigung, die extra kostet - und starten die Besichtigung im Keller. Jeder Raum ist eindrucksvoll im Barockstil möbliert oder beherbergt eine Ausstellung. Wir benötigen ca. zwei Stunden für den Rundgang, bevor wir weiter nach Litauen fahren. Das nächste Ziel heißt „Berg der Kreuze“ in der Nähe von Šiauliai, ein unheimlich und befremdlich anmutender Hügel, der über und über mit großen und kleinen Kreuzen zugepflastert ist. Als wir eintreffen fährt gerade eine Hochzeitsgesellschaft vor und alle legen kleine Kreuze nieder. Ursprünglich soll das erste Kreuz auf einen Fürsten aus Vilnius zurückgehen, der dort als Dank über einen gewonnen Prozess ebendieses aufstellen ließ. Eine weitere Legende besagt, dass der Vater einer kranken Tochter die Eingebung hatte, dort ein Kreuz aufzustellen, woraufhin die Tochter geheilt wurde. Gesicherter hingegen ist, dass die Einheimischen nach den blutig niedergeschlagenen litauisch-polnischen Rebellionen gegen Russland in den Jahren 1830/1831 und 1863/1864 begannen am Hügel Kreuze aufzustellen. In der Folge entwickelte sich der Hügel zum Wallfahrtsort, wobei er mehrmals vernichtet und wieder neu errichtet wurde. Anfang der 1990er Jahre wurde von Studenten der Versuch unternommen, die Zahl der Kreuze zu bestimmen. Bei 50.000 Kreuzen haben sie zu zählen aufgehört. Nicht mit einbezogen wurden die kleinen Kreuzanhänger und Rosenkränze, die an größere Kreuze gehängt werden. Diese verstärken die mystische Stimmung des Ortes, wenn sie schon bei leichtem Wind aneinander schlagen. Vermutlich wird der Ort von den Einheimischen zum gleichen Zweck genutzt, wie wir in Deutschland für geliebte oder verlorene Menschen eine Kerze in einer Kirche anzünden. Wir fahren schließlich weiter nach Kaunas und bauen auf einem am See gelegenen Campingplatz unser Nachtlager auf.
Die Burg von Kaunas sehen wir am nächsten Tag nur im Vorbeifahren, wir wollen stattdessen unbedingt noch die Wasserburg Trakai besichtigen. Idyllisch thront diese nahe der gleichnamigen Stadt auf einer Insel in einem See. Mehrere aus roten Ziegeln erbaute Türme erheben sich dabei aus den Burgmauern. Wie wir bei der Besichtigung feststellen werden, ist die komplette Burganlage aber nicht im Original erhalten, sondern wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut und restauriert. Ursprünglich wurde die Burg im 14. Jahrhundert erbaut. Uns gefällt die restaurierte Burg mit dem kastenförmigen Innenhof. Dort führen alte Holztreppen nach oben in Räume mit Ausstellungen zeitgenössischer Lebensart. Im Innenhof finden Vorführungen von Rittern in Rüstung statt, die zum Beispiel die damalige Waffentechniken und der Gebrauchsformen demonstrieren. Übrigens kostete auch hier eine Fotografiegenehmigung extra. Hat man diese nicht, wird man tatsächlich unverzüglich vom Personal angesprochen. Da Regen aufzieht, machen wir uns gegen Mittag auf Richtung Westen. Wir genießen noch einige kurvige Sträßchen in Litauen und erreichen in strömenden Regen Lazdijai kurz vor der Grenze zu Polen. Völlig atypisch entscheiden wir uns für ein Hotel mit der Aussicht auf einen Wellnessbereich mit Sauna und Whirlpool. Nach dem Check-in müssen wir aber feststellen, dass eine Nutzung ohne vorherige Anmeldung nicht möglich ist. Das Restaurant habe auch schon geschlossen. Wir werden das Gefühl nicht los, dass hier niemand mit Touristen gerechnet hat und sich die Begeisterung über unser Eintreffen eher in Grenzen hält. Irgendwann ist auch niemand mehr da und die Haupteingangstür versperrt. Wir schaffen es trotzdem nach draußen, um Abendessen einzukaufen. Restaurants sucht man in dem Ort nämlich auch vergeblich. Aber zumindest sitzen wir im Trockenen.
Am Morgen bekommen wir dann wieder erwarten ein Frühstück serviert. Die Omelette ist lecker, wenn auch mehr als unfreundlich serviert. Wir sind froh das Hotel zu verlassen und freuen uns auf einen letzten sonnigen Tag in Polen. Die Landschaft hatte uns ja zu Beginn der Tour schon imponiert und begeistert uns auch jetzt aufs Neue. Auf kurvigen Wegen passieren wir Alleen, kleine Wälder, Moore und saftige Wiesen. Der Osten Polens wäre eine eigene Reise wert, stellen wir fest. Kurz vor Pilec steht noch ein Besuch der besonderen Art an. In der Nähe von Rastenburg befinden sich die Überreste des Führerhauptquartiers „Wolfsschanze“. Als recht geschichtsinteressiert möchte ich mit eigenen Augen sehen, von wo aus Hitler in den späteren Kriegsjahren Europa ins Verderben riss. Schon beim ersten Betreten der weitläufigen Bunkeranlage in einem Wald überkommt uns ein beklemmendes Gefühl. Die gesprengten Bunker können zwar wegen der Einsturzgefahr nicht betreten werden, vermitteln aber auch so ein mulmiges Gefühl. Dieses wird durch die hohen Bäume, die das Sonnenlicht aussperren, noch verstärkt. Die meterdicken Stahlbetonmauern beeindrucken, machen aber auch nachdenklich und irgendwie ist es ein paradoxes Gefühl durch die geschichtsträchtige Anlage zu laufen. Andererseits steht die zerstörte Anlage, wo das Stauffenberg-Attentag auf Hitler scheiterte, auch für einen Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg. Nachdenklich brechen wir wieder auf und nehmen die letzten Kilometer nach Pilec unter die Räder. Dort erwarten uns schon die holländische Hobbyfarmerin und unser Auto/Anhänger-Gespann. Wir sind früh dran und deshalb beladen wir den Anhänger noch am selben Tag. Während die Besitzerin zum Einkaufen fährt, steht plötzlich ein Tierarzt neben mir. Er möchte eines der Wollschweine versorgen, da es krank sei. So werde ich kurzer Hand zum Veterinärsgehilfen. Nachdem der Tierarzt das Schwein mit einer Schlinge fixiert hat, muss ich es im Zaum halten. Unter mitleidigem Gequieke der Artgenossen bekommt das Schweinchen zwei Spritzen und wird anschließend wieder in die Freiheit - oder mehr in den Stall - entlassen. Mel hat auch einen neuen Freund in Form eines roten Katers gefunden, der ihr nicht mehr von der Seite weicht. Am Abend trifft dann wieder die altbekannte Freundin der Bäuerin ein. Die Mädels(!) machen ein Lagerfeuer und wir sitzen bis spät in die Nacht zu viert davor, bevor wir uns am nächsten Tag auf die zweitägige Heimreise aufmachen. Naja eigentlich waren wir zu fünft, den Töchterchen Laura war als gummibärgroße Zellansammlung bereits mit auf Reisen. Auf ihrer ersten Motorradtour sozusagen, wenn auch nur wenige Millimeter groß und gut verpackt unterm Nierengurt.